
DIE TÜRKEI IM OKTOBER
Durchaus ein heißes Pflaster
Auf nach Turunç
Obwohl schon Oktober, war´s an der Türkischen Riviera recht ordentlich warm. Zu warm. Nichtsdestotrotz, Urlaub war angesagt.
Die Hinreise gestaltete sich katastrophal, da der Zug in Niedersachsen mitten in der Pläne stoppte, seine Reisenden auf einem verlassenen Bahnhof ausspuckte und danach weiterfuhr. Die folgende Odyssee möchte ich nicht noch einmal erleben.
Es war uns ein Schienenersatzverkehr versprochen, der allerdings nicht kam. Zumindest nicht pünktlich für mich, die ich einen Termin mit dem Flieger gen Süden hatte.
In der örtlichen Kneipe war ein Moslem bereit, mich auf der Stelle für ´n Hunni zum Bahnhof Celle zu fahren. Heiligs Blächle, aber die Kosten waren mir egal. Von Celle aus hoffte ich, zum Hannoveraner Flughafen weiterzukommen. Es fand sich noch ein Mitstreiter und wir konnten uns die Kosten teilen.
Am Celler Bahnhof angekommen: kein Zug fuhr. Ein hämisch grinsendes Rotkäppchen teilte mir – als ich mit hängender Zunge am Bahnsteig ankam – mit: In der Gegend hat sich jemand vor einen Zug geschmissen und alles ist blockiert. Traurige Geschichte. Langer Rede kurzer Sinn, ich fand letztendlich ein freies Taxi. Der Fahrer wollte Bargeld und keine Visacard, also fuhr er mich zur nächsten Bank. Danach ging´s zum Flughafen und ich konnte noch pünktlich meinen Flug antreten. Wenn einer eine Reise tut…
Das Loryma Resort
In der Türkei angekommen – der Flughafen in Dalaman war eine Augenweide, der weitere Transport ins entfernte Turunç gut organisiert – ging bald weiter. Zwei Stunden später landete ich dann endlich im Resort und konnte ein paar Stunden später mein Appartement beziehen. Oh man, das war alles vielleicht eine Strapaze.
Ich war auf die Wärme nicht so besonders gut vorbereitet. Meine Klamotten waren alle zu dick. Jeans kamen so gar nicht infrage, Sandalen hatte ich auch nicht. Nur meine Chucks. Mit qualmenden Socken erkundete ich die Gegend. Trotzdem traumhaft. Der Blick über die Buchten, das blaue Meer, die Bougainvillea vor dem Balkon… Nach der Tageshitze war es abends auf dem Balkon gut auszuhalten.
Es war alles etwas entschleunigt in Turunç. Die Märsche durch die Gegend waren anstrengend, aber hinter jeder Biegung gab´s was Neues zu sehen. Sowohl Urlauber als auch Einheimische waren supernett. Eine türkische Familie bot mir eine Mitfahrgelegenheit in ihrem Auto an und ich habe mich köstlich unterhalten. Sie verstanden kein deutsch und ich kein türkisch. Mit Händen und Füßen klappte das sehr gut. Er sprach auch ein wenig englisch.
Ein Mädel bot mir einen Platz auf ihrer Vespa an, den ich dankend annahm. 6km durch die Berge von Amos Antik zum Resort bei der Hitze können ganz schön schweißtreibend sein. Mit dem Dolmuş kann man für ein paar türkische Lira in der Gegend rumfahren. Unterwegs in Marmaris – man erkennt sich immer an den Hotel-Bändchen – sprach mich eine Engländerin an und wir trafen uns dann ab und an zum Abendessen im Restaurant des Resorts.
Wenn man allein unterwegs ist, dann bekommt man leicht Kontakt zu anderen. In Turunç sprachen viele auch deutsch, besonders die Älteren. Fragt man nach dem Weg, dann hat fast jeder Zeit und erklärt gerne.
Direkt in die Berge habe ich mich nicht wirklich zu gehen getraut, da die Beschilderung mir sehr rudimentär vorkam. Manche Wege endeten im Nirvana, andere an einem Haus.
Aufgrund der Hitze war ich froh über die Klimaanlage im Appartement. Eingerichtet mit Küche, Wohn- und Schlafzimmer blieben keine Wünsche offen. Auch das Buffet im Restaurant war mehr als zufriedenstellend.